Chondropathia Patellae: Knorpelschaden im Knie

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Ob beim Wandern, Sport oder im Alltag: das Knie ist oft starken Belastungen ausgesetzt. Knieverletzungen und Schmerzen sind daher keine Seltenheit – insbesondere nach langen, aktiven Tagen oder bei sportlicher Fehl- oder Überbelastung. Doch manchmal stecken tiefergehende Schäden des Knorpels hinter den Kniebeschwerden. Erfahre hier mehr über die retropatellare Chondropathie.

Was ist die Chondropathia Patellae?

Bei der Chondropathia Patellae (auch als „retropatellare Chondropathie“ bekannt) handelt es sich um einen Knorpelschaden im Knie. Knorpel bestehen aus festem, elastischem Gewebe und schützen das Gelenk vor zu viel Reibung bei Bewegung. Damit dient der Knorpel im Kniegelenk als eine Art Puffer, der den Knochen abpolstert und so möglichen Schäden vorbeugt.

Kommt es zu einer Schädigung eines solchen Knorpels so spricht man von einer Chondropathie. In vielen Fällen kommt es dabei anfänglich nicht zu besonderen Beschwerden oder zu Symptomen. Erst mit zunehmender Schädigung des Knorpelgewebes entstehendann Schmerzen. Eine Chondropathie tritt also in verschiedenen Schweregraden auf.

Ist der Knorpel, der hinter der Kniescheibe (Patella) liegt (retropatellar) beschädigt, so bildet sich eine Chondropathia Patellae aus.

Insgesamt sind Frauen häufiger von einer retropatellaren Chondropathie betroffen, da sie häufig ein schwächeres Bindegewebe haben und daher eher zu einer X-Bein-Stellung neigen, die das Gelenk ungleichmäßig belastet.

4 Grade des Knorpelschadens nach Outerbridge

Die Klassifikation nach Outerbridge teilt den Knorpelschaden in insgesamt vier Schweregrade ein.

  1. Chondropathie Grad 1: Knorpelerweichung Bei einer Knorpelerweichung ist die Oberfläche des Knorpelgewebes im Knie noch glatt und intakt. Jedoch kommt es zu einer Gewebeaufweichung, die sich auf die Leistungsfähigkeit des Knies auswirkt.
  2. Chondropathie Grad 2: Aufrauen Der Knorpelschaden 2. Grades besteht aus Einrissen der Knorpeloberfläche. Diese Risse reichen maximal bis zur Hälfte der Knorpeldicke.
  3. Chondropathie Grad 3: Knorpeldefekt Bei einem Knorpelschaden im Knie Grad 3 ist mehr als 50 % der Knorpeldicke betroffen. Die entstandenen Risse können dabei bis zur Knochenschicht reichen.
  4. Chondropathie Grad 4: Vollständiger Knorpeldefekt Liegt ein Knorpelschaden 4. Grades vor, ist der Knorpel vollständig zurückgegangen. Dadurch ist der Knochen nicht mehr vom Knorpel bedeckt.

Ursachen einer Chondropathia Patellae

Die Ursachen eines Knorpelschadens im Knie sind vielfältig. In vielen Fällen entwickelt sich eine Chondropathia Patellae aufgrund von Über- und Fehlbelastungen. Die Folge sind Abnutzungen der Knorpel am Kniegelenk. Diese entstehen häufig durch:

  • Überbelastungen beim Sport (Übertraining)
  • Überlastung der Knie bei knienden Tätigkeiten (z. B. beim Fliesenlegen)
  • Fehlstellungen oder eine Fehlbildung der Kniescheibe

Ein Knorpelschaden im Knie kann außerdem durch Unfälle und Verletzungen am Knie, den natürlichen Alterungsprozess, Belastung der Gelenke durch Mehrgewicht oder eine genetische Veranlagung verursacht werden.

Knorpelschaden im Knie: Symptome

Mann hält sich das Knie.
Knieschmerzen bei Belastung des Gelenks sind typisch bei einer Chondropathia Patellae.

Die Symptome einer Chondropathia Patellae sind abhängig von der Ursache und dem Grad des Knorpelschadens im Knie.

Knorpelveränderungen verursachen in der Regel zu Beginn keine Schmerzen, da der Knorpel nicht mit Nerven versorgt wird. Sind Knorpelschäden des Kniegelenks aber weiter fortgeschritten, so machen sich diese insbesondere durch Gelenkschmerzen und Schmerzen im Bereich der Kniescheiben bemerkbar. In früheren Stadien kommt es insbesondere während Situationen, in denen das Knie stark belastet wird zu Schmerzen – beispielsweise beim Sport, Treppensteigen oder bei langen Spaziergängen. Im weiteren Verlauf treten die Kniescheiben-Schmerzen auch in und nach Ruhephasen auf, insbesondere beim Aufstehen nach längerem Sitzen. Mitunter ist auch die Beweglichkeit des Gelenks eingeschränkt.

Diagnose und Behandlung einer Chondropathie im Knie

Bei Verdacht auf einen Knorpelschaden sollte dringend orthopädischer Rat eingeholt werden. Eine unbehandelte Chondropathia Patellae kann sich im schlimmsten Fall zu einer Kniescheibenarthrose entwickeln und Betroffene noch mehr einschränken.

Die Diagnose einer Knorpelschädigung beginnt mit einer Anamneseerhebung (Krankengeschichte) und ersten Untersuchung des Kniegelenks. Dabei wird insbesondere die Beweglichkeit des Knies geprüft. Häufig reicht ein Tastbefund aus, um die Diagnose zu stellen. In manchen Fällen wird eine Magnetresonanztomographie (MRT), eine Gelenkspiegelung oder eine Röntgenuntersuchung durchgeführt.

Eine Chondropathie des Knies wird meist konservativ behandelt – ein operativer Eingriff ist nur dann nötig, wenn die konservativen Methoden keine Linderung bringen. Bei starken Schmerzen wird häufig ein Schmerzmittel verschrieben, um Betroffenen Linderung zu verschaffen.

Die Auswahl einer geeigneten Therapie ist abhängig von der Art des Schadens und Lebensweise des Patienten oder der Patientin. Damit sich die Beschwerden nicht verschlimmern, sollte das Kniegelenk vorübergehend geschont werden. Die Therapie besteht in erster Linie aus physiotherapeutischen Übungen, um die Kraft des Oberschenkels zu stärken und zu erhalten. Wenn du Sport treibst, der das Knie stark belastet (z. B. Volleyball oder Tennis), solltest du eine längere Trainingspause einlegen. Weiche stattdessen – nach Absprache mit ärztlichem Fachpersonal – auf schonende Sportarten aus (beispielsweise Schwimmen).

Bei länger anhaltenden Beschwerden kann außerdem eine unterstützende Kniebandage getragen werden, um das Knie zu stützen.

Kann man einem Knorpelschaden im Knie vorbeugen?

Einer Chondropathia Patellae kann nur bedingt vorgebeugt werden. Insbesondere gilt es, Risikofaktoren bestmöglich zu vermeiden und die Knie keiner zu hoher Belastung auszusetzen. So wirken sich Sportarten mit abrupten Bewegungen negativ auf den Knorpel im Knie aus und können schneller zu einem Knorpelschaden führen. Im Gegensatz dazu gehören z. B. Radfahren und Schwimmen zu den gelenkschonenden Sportarten, welche die Gelenke nicht stark belasten.

Bei Berufen wie dem Fliesenlegen oder langen, knienden Tätigkeiten, ist es ratsam, die Knie mit einer Unterlage abzupolstern oder Knieschoner zu nutzen. Ebenfalls ist es empfehlenswert, bei langen Wanderspaziergängen die Knie durch Wanderstöcke zu entlasten. Geeignete Sportkleidung zu tragen ist ebenfalls ratsam. Präventiv unterstützend können Kniebandagen z. B. während des Sports getragen werden. Schuhe mit hohen Absätzen können ebenfalls dazu beitragen, dass sich Knorpelschäden bilden. Wichtig ist es immer gezielt und bewusst aktiv zu bleiben ausreichende Bewegung ist wichtig, damit unsere Knorpel durchblutet und mit Nährstoffen versorgt werden können, um vor Verschleiß und Schmerzen zu schützen.

Bitte beachte, dass die auf dieser Website gegebenen Tipps und Ratschläge mit großer Sorgfalt zusammengestellt wurden, aber keinesfalls eine medizinische Beratung und Behandlung ersetzen können. Wenn du ein gesundheitliches Problem hast oder vermutest, suche ärztliches Fachpersonal auf und befolge den ärztlichen Rat, unabhängig davon, was du auf dieser Website erfahren hast.

Liegt eine ernsthafte Verletzung vor, muss die Einschätzung und Behandlung durch einen Facharzt/eine Fachärztin erfolgen. Wenn du unsicher über die Ursache deiner Schmerzen bist, solltest du ebenfalls ärztliches Fachpersonal aufsuchen.

Werden die Beschwerden von Rötungen, Schwellungen, einer Überwärmung der Gelenke, anhaltenden oder schweren Schmerzen und/oder neurologischen Beschwerden begleitet (z. B. Taubheitsgefühle, Kribbeln) oder strahlen die Schmerzen in die Beine aus, sollte sofort ärztliches Fachpersonal aufgesucht werden.

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