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Prellung behandeln

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Durch einen Sturz oder Aufprall beim Sport, im Alltag oder im Straßenverkehr kann es schnell zu Prellungen kommen. Besonders häufig betroffen sind Knie, Hüfte, Schulter und Handgelenke sowie Oberschenkel und Rippen. Erfahre hier, wie du eine Prellung behandeln und Schmerzen lindern kannst.

Was ist eine Prellung (Kontusion)?

Eine Prellung bzw. Kontusion ist eine geschlossene Verletzung, die bei einem Sturz oder durch einen Aufprall zustande kommt. Sie gehört zu den Sportverletzungen, kann aber auch durch einen Sturz oder Unfall verursacht werden. Bei einer starken Kontusion ist das Gewebe zusätzlich gequetscht. Betrifft die Prellung ein Gelenk (z. B. das Handgelenk oder das Kniegelenk), kann sich ein Erguss bilden. Das heißt, dass vermehrt Flüssigkeit in die Gelenkhöhle abgesondert wird. Werden durch die Prellung Blutgefäße zerstört, sammelt sich Blut im Gewebe, wodurch sich eine sichtbare, bläulich bis schwarze Verfärbung unter der Haut bildet – der sogenannte Bluterguss (med. Hämatom). Typische Prellungen, die – gerade bei Kontaktsportarten – durch Stürze oder Zusammenstöße entstehen, sind:

  • Muskelprellung (z. B. am Oberschenkel oder Wadenmuskel)
  • Gelenkprellung (z. B. an Knie oder Schulter)
  • Knochenprellung (z. B. am Schienbein)

Neben diesen typischen Prellungen können aber auch Organe (z. B. die Lunge) betroffen sein. In diesen Fällen ist die Kontusion meist sehr schwerwiegend und kann bei unsachgemäßer Behandlung weitere Komplikationen nach sich ziehen, die lebensbedrohliche Folgen haben können. Daher ist es wichtig, bei einer Prellung des Torsos (Rücken, Bauch- und Brustraum) sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen und den verletzten Bereich untersuchen zu lassen.

Wie erkenne ich eine Prellung? – Symptome

Prellungen sind mit dumpfen Schmerzen im betroffenen Bereich verbunden, welche unmittelbar nach der Verletzung auftreten. Neben diesem Symptom gibt es weitere, die durch den Schlag bzw. Aufprall entstehen. Dazu gehören Symptome wie

  • Bluterguss oder Gelenkerguss
  • Schwellungen
  • Schmerzen bei Bewegung und Belastung und
  • Bewegungseinschränkungen

auftreten. Nicht immer kommt es zur Einblutung ins Gewebe, daher gibt es durchaus auch Prellungen, bei denen sich weder ein Hämatom noch eine Schwellung bildet. Die Ausmaße der sichtbaren Symptome hängen wesentlich von der Lokalisation ab. Gelenksprellungen gehen zum Beispiel häufiger mit einem Gelenkerguss und einem Hämatom einher. Bei einer schweren Prellung des Augapfels kommt es zudem zu Unterblutungen der Lider, zusätzlich kann eine schwellungsbedingte Einschränkung des Sehvermögens auftreten. Im Folgenden erklären wir dir, wie du die häufigsten Prellungen erkennen kannst.

Rippenprellung erkennen

Rippenprellungen sind häufig Folge eines Sturzes auf den Rücken oder Brustraum, zum Beispiel bei einem Unfall. Sie sind besonders schmerzhaft, wobei die Beschwerden in vielen Fällen auch Schmerzen beim Einatmen und Husten einschließen. Achtung: Aufgrund einer schmerzbedingt verflachten Atmung besteht die Gefahr einer Lungenentzündung. Die Symptome einer Rippenprellung ähneln oft stark denen eines Rippenbruchs. Daher sollte man im Zweifel besser einen Arzt aufsuchen, um eine Rippenfraktur oder Kontusion der inneren Organe auszuschließen.

Knieprellung erkennen

Bei Mannschaftsportarten wie Fußball oder Handball entstehen Knieprellungen zum Beispiel, wenn zwei Spieler zusammenstoßen, aber auch beim Stürzen sind die Knie oft am stärksten betroffen. Die Prellung verursacht Schmerzen im Kniegelenk und/oder auf der Kniescheibe, die nicht selten von einem Bluterguss begleitet werden. Bei einer schweren Knieprellung bestehen teilweise Bewegungseinschränkungen im Kniegelenk, Beugen und Strecken ist jedoch grundsätzlich weiterhin möglich.

Prellung am Handgelenk erkennen

Die Prellung des Handgelenks entsteht meist durch den Versuch, einen Sturz mit den Händen abzufedern. Dabei wird weiches Gewebe in einer plötzlichen Bewegung gegen Knochen oder Gelenk gedrückt. Typisch sind Schwellungen und Schmerzen im Handgelenk, bisweilen bilden sich auch Blutergüsse. Achte bei einer Handgelenksprellung darauf, ob Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Fingern auftreten. In diesen Fällen solltest du ärztlichen Rat einholen, um weitere Verletzungen auszuschließen.

Rückenprellung erkennen

Auch die Rückenprellung ist oft Folge eines Sturzes. Die Symptome einer Rückenprellung nach einem Sturz umfassen Schwellung und Rötung der betroffenen Region, Schmerzen bei Bewegung und in Ruhe, vor allem in Rückenlage. Schwere Prellungen können auch hier zu Taubheitsgefühlen und Kribbeln führen, diese treten in den Extremitäten (Armen und Beinen) auf. Bei Rückenprellungen sollte grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden, da weitere Verletzungen wie Knochenbrüche, Bandscheibenverletzungen oder Nervenschädigungen möglich sind.

Prellung oder Bruch?

Oft ist bei einem Sturz oder einem Unfall mit geschlossener Verletzung die Frage: Handelt es sich um eine Prellung oder um einen Bruch? Diese typischen Unterschiede können Ihnen einen Hinweis darauf geben, ob ein Bruch oder eine Prellung vorliegt:


Prellung

  • eher dumpfe Schmerzen
  • Bewegung des verletzten Körperteils schmerzhaft, aber oft möglich
 

Bruch

  • starke, eher stechende Schmerzen
  • teils abnorme Stellung und Reibegeräusche
  • Bewegung des verletzten Körperteils oft schmerzbedingt kaum möglich
 

Gemeinsamkeiten von Prellung und Bruch sind hingegen, dass bei beiden Schwellungen, Rötungen und Einblutungen auftreten können, aber nicht müssen. Zur sicheren Diagnose solltest du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Mithilfe bildgebender Verfahren (z. B. Röntgen, MRT) kann dieser die Verletzung genau definieren und eine entsprechende Therapie verordnen.

Prellung behandeln in 4 Schritten

Da Prellungen, genau wie Bänderdehnung oder -riss, Zerrungen und Gelenksverletzungen, zu den klassischen Sportverletzungen gehören und immer akut auftreten, behandle sie zunächst, indem du die P.E.C.H.-Regel anwendest. Diese besteht aus vier Schritten:

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Prellungen am Knie oder am Handgelenk solltest du mit einem Kühlpad kühlen.

1. Pause:

Unterbreche sofort die Belastung des betroffenen Körperteils und setze oder lege dich hin.

2. Eis:

Kühle die Verletzung, am besten mit einem Kühlpad, für etwa 15-20 Minuten, um Schmerzen zu lindern und Einblutungen präventiv entgegenzuwirken.

3. Kompression:

Stabilisiere den Bereich, zum Beispiel mit einem leichten Kompressionsverband, um Schwellungen zu verhindern.

4. Hochlagern:

Das begünstigt, dass angestaute Flüssigkeit aus der verletzen Region abfließt, was Schmerzen und Schwellungen lindert.

Prellung behandeln – ist Wärme erlaubt?

Solange noch eine Schwellung oder ein Bluterguss besteht, sollten Sie die Prellung unbedingt weiter mit Kälte behandeln. Dazu eignen sich neben Kühlpads auch feuchte Umschläge. Erst nach Abschwellen und Rückgang entstandener Hämatome oder Ödeme (Wassereinlagerungen) kann der betroffene Bereich sanft massiert und bei Bedarf auch mit Wärme behandelt werden. Bei der Regeneration nach einer Prellung sind gelenkschonende Sportarten gut zum Wiedereinstieg in die Sportroutine.

Achtung: Bei einer Prellung am Kopf oder Rumpf sollte nur kurz und leicht gekühlt werden, da hier die Gefahr besteht, den Kopf bzw. Körper auszukühlen. Eine Prellung am Kopf kann außerdem schwerwiegende Folgen haben und muss immer ärztlich untersucht werden!

Wann du mit einer Kontusion zum Arzt musst

Mit leichten Prellungen musst du in der Regel kein ärztliches Personal konsultieren. Behandle Prellungen mithilfe der oben beschriebenen Schritte und schone den Bereich, bis die Schmerzen und sichtbaren Symptome abklingen. Eine Kontusion, also eine starke Prellung, bei der Verdacht auf Schädigung von Gelenken, Nerven oder Knochen besteht, bedarf einer ärztlichen Behandlung. Die Untersuchung durch einen Arzt oder eine Ärztin ist auch dann notwendig, wenn die Beschwerden nach einer Prellung nicht oder nur sehr langsam nachlassen. Des Weiteren ist es unerlässlich, Prellungen behandeln zu lassen, wenn Rumpf oder Kopf betroffen sind. Eine unbehandelte Organprellung kann ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Heilungsdauer einer Prellung nach Sturz oder Unfall

Hochlagern
Nach einer Prellung oder sonstigen Verletzung solltest du dich für die gesamte Dauer der Heilung schonen.

Die Dauer, bis eine Prellung vollständig abgeheilt ist, hängt in erster Linie vom Grad der Verletzung ab. In der Regel sollten Schwellungen und Schmerzen nach spätestens vier bis sechs Wochen abgeklungen sein. Bei leichten Prellungen kann die Dauer der Heilung auch wenige Tage betragen. Sind durch den Sturz, Unfall oder Zusammenprall mit einer Person oder einem Gegenstand weitere Verletzungen wie Bänderriss, Muskelverhärtung oder sogar eine offene Wunde entstanden, richtet sich die Dauer bis zur vollständigen Heilung nach der schwerwiegendsten Verletzung. In jedem Fall solltest du dich für die gesamte Dauer der Heilung schonen.

Wie du dich vor Prellungen schützen kannst

Einen hundertprozentigen Schutz vor Prellungen gibt es nicht. Dennoch kannst du dich gerade für den Sport so ausrüsten und vorbereiten, dass Verletzungen wie Prellungen und ähnliches vermieden oder zumindest abgeschwächt werden. Dazu kann es beispielsweise hilfreich sein, zum Sporttraining Bandagen anzulegen. Mit einer Hansaplast Sport Knie-Bandage schützt du eines der am häufigsten von Prellungen betroffenen Körperteile im Falle eines Sturzes oder Zusammenstoßes. Auch Handgelenks- und Fußprellungen kann durch das Tragen von Bandagen beim Sport entgegengewirkt werden. Die Bandagen stabilisieren und unterstützen die Gelenke bei der Bewegung und helfen so, Verletzungen vorzubeugen.

Sportler*innen sollten nach einer Prellung darauf achten, sich ausreichend aufzuwärmen und nach einer Trainingspause langsam wieder einzusteigen. Es ist ratsam, die Trainingsintensität immer nur leicht zu steigern, um Muskeln und Gelenke wieder an sportliche Aktivität zu gewöhnen. Zudem kann mentales Training vor dem Sport helfen: Profisportler*innen gehen vor wichtigen Spielen und Wettkämpfen beispielsweise die bevorstehenden Bewegungsabläufe noch mehrfach im Kopf durch. Die mentale Stärke, die sie dabei aufbauen, reduziert die Wahrscheinlichkeit für Fehltritte und Stürze und damit auch das Risiko für Verletzungen. 

Bitte beachte, dass die auf dieser Website gegebenen Tipps und Ratschläge mit großer Sorgfalt zusammengestellt wurden, aber keinesfalls eine medizinische Beratung und Behandlung ersetzen können. Wenn du ein gesundheitliches Problem hast oder vermutest, suche ärztliches Fachpersonal auf und befolge den ärztlichen Rat, unabhängig davon, was du auf dieser Website erfahren hast.

Liegt eine ernsthafte Verletzung vor, muss die Einschätzung und Behandlung durch einen Facharzt/eine Fachärztin erfolgen. Wenn du unsicher über die Ursache deiner Schmerzen bist, solltest du ebenfalls ärztliches Fachpersonal aufsuchen.

Werden die Beschwerden von Rötungen, Schwellungen, einer Überwärmung der Gelenke, anhaltenden oder schweren Schmerzen und/oder neurologischen Beschwerden begleitet (z. B. Taubheitsgefühle, Kribbeln) oder strahlen die Schmerzen in die Beine aus, sollte sofort ärztliches Fachpersonal aufgesucht werden.

Die Informationen dieser Website sind nicht als Grundlage für eine Selbstdiagnose, Behandlung und Medikation gedacht.

Lies bitte immer die Anwendungshinweise bzw. Packungsbeilagen unserer Produkte sorgfältig durch und halte diese ein.

Für weitere Informationen über unsere Produkte kontaktiere uns bitte über die Hansaplast-Hotline 040 / 4909 7570 (Mo.-Fr. 8.00 - 18.00h) oder per E-Mail unter Hansaplast@Beiersdorf.com.

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