Brandblasen behandeln

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Bei starker Hitzeeinwirkung durch Kontakt etwa mit einer heißen Oberfläche oder offenem Feuer können Verbrennungen mit Brandblasen entstehen. Auch Verbrühungen mit kochendem Wasser können zur Bildung von Brandblasen auf der Haut führen. Sie sind schmerzhaft, können sehr unangenehm sein und sich entzünden, wenn sie nicht richtig behandelt werden.

Erfahre hier welche Arten von Verbrennungen es gibt und wie du am besten Brandblasen behandelst.

Was sind Brandblasen und wie entstehen sie?

Die Ursachen für Brandblasen sind vielfältig. In den meisten Fällen entstehen sie durch das Berühren einer heißen Oberfläche oder beim Kochen. Aber auch ein Sonnenbrand oder Verbrühungen können sie hervorrufen. Ebenso können sie durch den Kontakt der Haut mit bestimmten flüssigen Chemikalien oder elektrische Ströme verursacht werden.

Doch was genau ist eine Brandblase?

Brandblasen treten vorwiegend bei Verbrennungen 2. Grades auf. Da sie sich zwischen der Oberhaut (Epidermis) und der Lederhaut (Corium) bilden, bleibt die Papillenschicht der Haut erhalten, wodurch es bei leichten Verbrennungen mit Blasenbildung zu einer Abheilung ohne Narben kommt.

Verbrennungsgrade: Schwere der Brandwunde beurteilen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Brandblasen zu behandeln. Was die beste Methode ist, hängt vom Schweregrad der Verletzung ab. Verbrennungsgrade werden folgendermaßen eingeteilt:

Verbrennung ersten Grades

Das betroffene Gewebe ist bei Grad I Verbrennungen oberflächlich gerötet. Außerdem kommt es zu einer leichten Schwellung des betroffenen Hautareals. Schmerzen treten auf, jedoch zeigen sich in diesem Stadium keine Brandblasen. Die Heilung erfolgt ohne Narbenbildung.

Verbrennung zweiten Grades

Brandblasen bilden sich insbesondere bei Verbrennungen des Grades II. Verbrennungen 2. Grades sind mit starken Schmerzen verbunden. Je nach Tiefe der Verletzung spricht man von einer Verbrennung des Grades IIa (oberflächlich) oder IIb (tief):

  1. Grad IIa: Von Grad IIa wird gesprochen, wenn die oberen Schichten der Lederhaut betroffen sind. Die Haut ist gerötet und es kommt zur Blasenbildung, die mit starken Schmerzen verbunden ist. Der Wundgrund ist in der Regel rosig. Bei der Heilung kommt es üblicherweise zu keiner Narbenbildung.
  2. Grad IIb: Bei Grad IIb sind tiefere Schichten der Lederhaut betroffen. Von außen erscheint die Haut gerötet, geschwollen und Brandblasen treten auf. Da durch die Tiefe der Verbrennung Haare, Hautanhangsgebilde sowie die Durchblutung betroffen sind, erscheint der Wundgrund heller und die Schmerzen sind oft weniger stark ausgeprägt als bei Verbrennungen des Grades IIa.

Hinweis: Die Gradeinteilung einer Verbrennung ist oft selbst für erfahrene Ärzte und Ärztinnen schwer zu beurteilen. Die Tiefe der Verbrennung bestimmt außerdem die Art der Behandlung (konservativ oder operativ).

Verbrennung dritten Grades

Verbrennungen dritten Grades stellen eine schwerwiegende Verletzung dar. Sie verursachen massive Schäden in tieferen Hautschichten und dem darunterliegenden Gewebe. Das betroffene Hautareal ist trocken, lederartig und weißlich verfärbt. Da neben der Zerstörung des Gewebes auch Nerven betroffen sind, treten in der Regel keine Schmerzen auf. Bei einer ausgeprägten Form der Verbrennung dritten Grades kommt es zu Nekrosen (Absterben von Gewebe) oder einer Verkohlung (in manchen Einteilungen auch als Verbrennung vierten Grades bezeichnet).

Wichtig: Verbrennungen dritten Grades stellen einen Notfall dar. Es sollte unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Brandblasen richtig behandeln – Schritt für Schritt

Eine Verbrennung mit Blasenbildung ist meist sehr schmerzhaft und stellt ein Infektionsrisiko dar. Diese Art der Verletzung muss deshalb sorgfältig behandelt werden, um Komplikationen zu vermeiden. Wir erklären dir Schritt für Schritt, was du tun musst, um deine Brandblase richtig zu behandeln!

Wichtig: Liegt eine großflächige oder tiefe Verbrennung vor, sollte immer medizinisches Fachpersonal aufgesucht werden. Dies gilt ebenfalls, wenn sich die Schwere der Verletzung nicht eindeutig einschätzen lässt.

1. Kühlen

Hände werden über einem Waschbedeck unter laufendes Wasser gehalten.
Bei Verbrennungen sollte die Haut zunächst mit Wasser gekühlt werden – am besten so schnell wie möglich, um die auf das Gewebe einwirkende Hitze einzudämmen und Schmerzen zu lindern. Die Wassertemperatur sollte jedoch nicht zu kalt sein, sondern allenfalls kühl bis lauwarm – die empfohlene Temperatur beträgt etwa 15° C. Außerdem sollte die Kühldauer 10-15 Minuten nicht übersteigen, da bei zu starkem oder zu langem Kühlen, insbesondere bei Kindern, das Risiko einer Auskühlung besteht.

2. Abdecken

Treten Verbrennungen 2. Grades auf, sollte die Brandwunde nach dem Kühlen mit einer sterilen Kompresse oder einem sterilen Wundpflaster abgedeckt werden. Achte darauf, die betroffene Stelle nicht zu fest zu verbinden. Andernfalls kann es zu verstärkten Schmerzen und einem Aufplatzen der Brandwunden kommen.

Liegt eine bereits geöffnete Brandblase und damit eine offene Wunde vor, solle diese zuvor gereinigt werden. Nutze dazu beispielsweise das Hansaplast Wundspray und trockne die Verletzung anschließend sanft ab. Um die Wunde vor Verschmutzungen und äußeren Einflüssen zu schützen, kannst du sie mit einer sterilen Kompresse oder einem Pflaster abdecken. Mit sterilen Wundverbänden wie Hansaplast Sensitive XL/XXL bist du für Brandverletzungen in unterschiedlichen Größen ausgestattet. Um den Heilungsprozess zu unterstützen kannst du die Hansaplast Wundheilsalbe auf die betroffene Stelle auftragen.

Wichtig: Bilden sich große oder sehr viele Brandblasen, sollten weitere Behandlungsmaßnahmen mit ärztlichem Fachpersonal besprochen werden.

Brandblase öffnen oder nicht?

Eine Brandblase sollte nie eigenständig geöffnet oder aufgestochen werden, denn sie bietet Schutz vor äußeren Einflüssen. Wird eine Brandblase unsachgemäß geöffnet, können Keime und Verschmutzungen eindringen, wodurch sich das Infektionsrisiko erhöht und sich die Brandwunde entzünden kann. Ob es nötig ist, eine Brandblase zu öffnen, sollte deshalb immer vom ärztlichen Fachpersonal entschieden werden.

Hinweis: Es kommt vor, dass Brandblasen aufplatzen. Um die so entstehende offene Brandwunde zu behandeln, ist ein möglichst keimarmer Umgang nötig. Kleine, offene Brandblasen können meist problemlos selbst versorgt werden. Sind größere Hautareale betroffen, solltest du dich nach einer sterilen Abdeckung der Wunden an deinen Arzt oder deine Ärztin wenden, um die offenen Brandblasen zu behandeln.

Wie lange dauert es, bis eine Brandblase abheilt?

Liegt eine kleine Brandblase vor, heilt diese meist innerhalb weniger Tage problemlos ab. In manchen Fällen jedoch, insbesondere wenn die Brandblase sehr groß ist, oder tiefere Hautschichten betroffen sind, kann es einige Wochen bis hin zu Monaten dauern, bis die Haut vollständig abgeheilt ist.

Wichtig: Wenn größere Brandblasen auftreten oder du den Verdacht hast, dass eine entzündete Brandblase vorliegt, sollten diese immer ärztlich untersucht werden. Wende dich deshalb unverzüglich an medizinisches Fachpersonal, wenn du Anzeichen einer Infektion siehst oder dir Sorgen um deine Verbrennung machst.

Wann muss ich bei einer Verbrennung oder Brandblasen ärztliche Hilfe suchen?

Brandblasen und Verbrennungen können sehr schmerzhaft sein und sich entzünden, wenn sie nicht richtig behandelt werden. Auch leichte Verbrennungen ersten oder oberflächliche Verbrennungen zweiten Grades sollten medizinisch behandelt werden, wenn:

  • die Haut großflächig von Verbrennungen betroffen ist,
  • Anzeichen einer Infektion (Hitze, Schwellung, Eiterbildung, Brennen oder Juckreiz) auftreten.

Eine ärztliche Behandlung ist außerdem erforderlich, wenn:

  • ein Kind betroffen ist,
  • Verbrennungen an empfindlichen Stellen (z. B. Gesicht, Hände, Füße, Leisten oder Intimbereich) auftreten,
  • du dir unsicher über den Schweregrad der Verbrennung bist,
  • Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben oder schlimmer werden,
  • Tiefere Hautschichten betroffen sind oder Anzeichen für eine schwerwiegende Verbrennung (3./4. Grades) bestehen (weißliche Haut, Verkohlung, Gefühllosigkeit), sich sehr große Brandblasen bilden.

Zudem ist es notwendig, medizinisches Fachpersonal aufzusuchen, wenn Kleidungsstücke mit der Haut verklebt oder Rauchgase eingeatmet wurden.

Hinweis: Auf der Seite des DRK findest du eine Übersicht zur Erster Hilfe bei Verbrennungen und Informationen darüber, was in Notsituationen zu beachten ist.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. med Maike Kuhlmann

Medizinisch geprüft von Ärztin Dr. Maike Kuhlmann von Hansaplast

Frau Dr. Maike Kuhlmann leitet den Bereich Medical & Clinical Affairs Hansaplast bei der Beiersdorf AG. Bereits während ihrer beruflichen Laufbahn als Ärztin in unterschiedlichen klinischen Bereichen und der mehr als 20-jährigen Berufserfahrung gilt ihr Schwerpunkt der Wundheilung. Besonders wichtig ist ihr der Austausch mit Ärzt*innen, Apotheker*innen sowie Verbraucher*innen und die aktive Beratung zum Thema Wundversorgung.

Konsultiere immer ärztliches Fachpersonal, wenn es sich um eine tiefe Wunde handelt, die Wunde stark blutet oder du Anzeichen einer Infektion bemerkst, wie z. B. Rötung, Schwellung, Schmerzen oder Überwärmung. Suche ebenfalls medizinisches Fachpersonal auf, wenn du nicht in der Lage bist, die Wunde selbst zu reinigen oder Fremdkörper aus der Wunde entfernt werden müssen.

Bitte beachte, dass die auf dieser Website gegebenen Tipps und Ratschläge mit großer Sorgfalt zusammengestellt wurden, aber keinesfalls eine medizinische Beratung und Behandlung ersetzen können.

Die Informationen dieser Website sind nicht als Grundlage für eine Selbstdiagnose, Behandlung und Medikation gedacht.

Lies bitte immer die Anwendungshinweise bzw. Packungsbeilagen unserer Produkte sorgfältig durch und halte diese ein. Wichtig: Wende dich bei Fragen zur Wundbehandlung an medizinisches Fachpersonal.

Wenn du ein gesundheitliches Problem hast oder vermutest, suche ärztliches Fachpersonal auf und befolge den ärztlichen Rat, unabhängig davon, was du auf dieser Website erfahren hast.

Für weitere Informationen über unsere Produkte kontaktiere uns gerne über die Hansaplast-Hotline 040 / 4909 7570 (Mo.-Fr. 8.00 - 18.00h) oder per E-Mail unter Hansaplast@Beiersdorf.com.

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